027: Todesdiagnose und Glücklich?! - Interview mit Philipp Hanf

Shownotes

In der heutigen Folge von „HAUT Couture - ICH BIN ICH und das ist gut so“ erwartet euch eine besondere Geschichte. Wir begegnen Philipp Hanf – einem Mann, der sich einer erschütternden Wahrheit stellen musste und sich, statt aufzugeben, entschied, jeden verbleibenden Moment seines Lebens bewusst auszukosten. Philipp, war erfolgreicher Zahnarzt, der das Leben in vollen Zügen genoss, bis er 2017 die Diagnose ALS bekam - Amyotrophe Lateralsklerose, eine schwere Erkrankung des motorischen Nervensystems, welche statistisch zu 50 % nach 2,5 Jahren und zu 90 % nach 5 Jahren zum Tode führt.

Statt sich in sein Schicksal zu ergeben, packte er seine Diagnose bei den Hörnern und tauchte ein ins Leben. Heute ist er nicht nur Speaker, sondern auch Autor und Vorsitzender eines Sportvereins (HSV) und unterstützt seit 2022 die Wolfsburger Krzysztof-Nowak-Stiftung, die sich seit mehr als 20 Jahren für Menschen mit ALS einsetzt.

Das Besondere an ALS: Die Diagnose kommt häufig aus heiterem Himmel, nach den ersten Symptomen. Und es ist eine Krankheit, die unheilbar ist und bei der aus bislang noch völlig ungeklärter Ursache sämtliche Muskeln sukzessive ihre Funktion einstellen, bis letztendlich überhaupt keine Bewegung mehr möglich ist. Und da man auch zum Atmen Muskeln benötigt, führt das letztendlich zum Tod.

Sein Geheimnis, wie er es schaffte, wieder Lebensmut zu schöpfen und für seine positive Energie? Das ist zum einen die Gewissheit, dass jedes Leben tödlich ist! Und:

"Ich empfinde mich nicht als Opfer, weil auf einmal meine Lebenszeit vielleicht begrenzter ist als sie bei anderen. Weil letztendlich werden wir alle sterben. Aber irgendwann habe ich tatsächlich eine bewusste Entscheidung getroffen. Das Leben ist ja noch da und entweder ich sage mir jeden Tag 'So ein Mist, ich werde bald sterben' oder ich sage 'Gut, ich versuche jeden Tag so gut zu leben, wie es irgend geht'." – Philipp

Und damit bringt Philipp auf den Punkt, was die Grundlage für unser Glück ist. Nämlich der Fokus: Mit welchem Fokus und mit welchem Mindset sind wir in der Welt unterwegs?

Egal wie wir auf die Welt gekommen sind, oder welche Diagnose uns ereilt. Sehen wir nur das, was nicht mehr geht? Oder können wir unsere Perspektive dahingehend verändern, indem wir auch das Positive sehen können? Die neuen Chancen.

Philipp spricht offen über die Erkenntnisse, die ihm seine Krankheit gebracht hat – wie sie ihn zu neuen Werten geführt und seine Sicht auf das eigene Selbst und die Welt verändert hat. Philipp war immer sehr körperbetont, hat Sport und Reisen geliebt und auf Äußerlichkeiten Wert gelegt.

"Den Zerfall des Körpers so zu erleben, ist schon speziell, aber hat mich eben auf den Weg gebracht, auf einmal ganz andere Werte im Leben zu entdecken und auch mich selber anders zu bewerten." – Philipp

Philipp teilt mit uns auch, wie er aktiv daran arbeitet, anderen zu helfen und ihnen die Freude zu geben, die er selbst so wertschätzt. Sein Engagement in der Wolfsburger Christoph Nowak Stiftung und Projekte wie das ALS-Mobil sind nur einige Beispiele dafür, wie er seine Leidenschaft und seinen Einfallsreichtum einsetzt, um das Leben anderer zu bereichern.

In seinem Buch „Wer stirbt denn nicht? Wie die Aussicht auf den Tod mein Leben veränderte“ lädt Philipp uns ein, den Weg dieser Erkenntnis mit ihm zu beschreiten. Er gibt tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt und teilt persönliche Geschichten, die nicht nur ALS-Patienten, sondern jeden von uns inspirieren können, der nach Glück und Sinn im Leben sucht. Denn es gibt eine Verbindung zwischen Heilung und Tod – das eine ist nicht ohne das andere denkbar.

Philipp erzählt von seiner spannenden Reise, auf der er vieles ausprobiert hat: Von Heilern in Brasilien, über intensive schamanische Sitzungen, Persönlichkeitsentwicklung und der Frage nach dem Sinn des Lebens. Oder: Was ist denn Glück?

Das Buch > „ist eben tatsächlich eine Beschreibung dessen, was ich erleben durfte, und hat sehr viele überraschende Erkenntnisse auch für mich mit sich gebracht. Und ich glaube, dass auch viele Menschen, die keine Erkrankung haben, mit diesem Buch etwas anfangen können, weil es einfach Alltagsfragen oder Fragen, die jeder sich irgendwann mal stellt, versucht anzugehen.“ – Philipp Und wenn er beschreiben soll, was das erstaunlichste oder Überraschendste für ihn auf seiner bisherigen Reise war, dann sagt er:

„Hätte mir einer gesagt Du kannst nicht mehr laufen, du kannst nicht mehr eigenständig kochen, kannst dich nicht dahin bewegen, wo du willst…, hätte ich gesagt, das gäbe für mich keinen Sinn mehr, dann noch weiterzuleben. Und die Tatsache, dass ich jeden Morgen aufstehe und mich freue auf das, was passieren wird an dem Tag, ist für mich selber überraschend und gibt mir wirklich eine große Dankbarkeit und Freude." – Philipp

Und das Wichtigste:

„Ich glaube, dass man eine bewusste Entscheidung treffen kann, glücklich zu sein. … Man hat eben die Möglichkeit, selbst mit den körperlichen Einschränkungen, die ich habe, selber zu entscheiden, was passiert in meinem Kopf." – Philipp

Seine Botschaft ist klar: Wir sollten nicht warten, bis das Schicksal uns herausfordert, bevor wir beginnen, das Leben in seiner ganzen Fülle zu erleben. Mach das Beste aus jedem Tag, jeder Stunde, jeder Minute – denn das Leben wartet nicht.

„Versucht darauf zu hören, was euer Herz euch sagt, und versucht es dann mit Liebe und Freude umzusetzen. Und lasst euch nicht durch irgendwelche Glaubenssätze oder Maßregelung von anderen Leuten einschränken. Weil: Man weiß nie, wie lange man noch Zeit für irgendwas hat.“ – Philipp

Und das gilt auch dafür, seinen Lieben öfter mal zu sagen, dass sie einen inspirieren und was sie einem bedeuten. Philipp hat für sich entschieden:

„Wenn ich schon auswählen kann, dann versuche ich wenigstens mein Leben so schön und glücklich und sinnhaft zu gestalten, wie es irgend geht.“ – Philipp

Höre jetzt die volle Episode und erfahre, wie du glücklich wirst, egal mit welchen Herausforderungen wir konfrontiert sind oder wie wir auf die Welt gekommen sind oder welche, ob es sich um eine Krankheit, eine persönliche Krise oder einfach nur die Unwägbarkeiten des Lebens handelt.

Wir haben die Kraft, unsere Geschichte selbst zu gestalten. Wir können wählen, wie wir auf unsere Umstände reagieren und in jedem Moment das Schöne und Positive suchen.

Folgt uns auf unseren Social-Media-Kanälen, abonniert den Podcast, und teilt eure Geschichten mit uns. Was nehmt ihr aus dieser Folge mit? Wie könnt ihr die Einsichten und die inspirierende Energie, die Philipp teilt, in eurem Leben nutzen?

Bis zum nächsten Mal: Seid mutig, bleibt euch selbst treu und vergesst nie – das Leben ist das, was wir daraus machen. Macht es lebenswert.

PS: Wenn du gern tiefer in deine persönliche Weiterentwicklung eintauchen möchtest, abonniere meinen NANÉE Music Newsletter (https://www.nanee-music.com/newsletter) und sei der/die Erste, der/die von neuen Episoden, Musik und Empowerment erfährt. Bleib inspiriert, bleib stark, bleib du selbst – bis zum nächsten Mal, deine NANÉE.

Alle Infos zu Philipp Hanf findest du unter:

- Facebook: https://www.facebook.com/philipp.hanf.9/

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Transkript anzeigen

NANÉE • 0:05 - 0:38

Willkommen zu einer neuen Folge von Haute Couture. Ich bin ich und das ist gut so! Ich bin Danni und in der heutigen Folge dreht sich alles um das Leben. Was macht ein glückliches Leben aus und wie schafft man es auch mit einer tödlichen Diagnose von sich zu sagen Ich bin glücklich? Begrüßt mit mir den wunderbaren Philipp Hanf. Er war erfolgreiche Zahnarzt und hat das Leben in vollen Zügen genossen. Bis er 2017 die Diagnose als bekam eine Erkrankung des motorischen Nervensystems, die zu 100 % zum Tode führt.

NANÉE • 0:39 - 1:06

Statt sich aber in sein Schicksal zu ergeben, packte er seine Diagnose bei den Hörnern und tauchte ein ins Leben. Heute ist er Autor, Speaker, Vorsitzender eines Sportvereins und unterstützt seit 2022 die Wolfsburger Christoph Nowak Stiftung, die sich für Menschen mit ALS einsetzt. Er sagt von sich selbst, dass er ein glücklicher Mensch ist und hält ein leidenschaftliches Plädoyer für das Leben. Herzlich willkommen, Philipp! So schön, dass du da bist.

Philipp• 1:07 - 1:10

Ja, ich freue mich auch sehr, hier zu sein bei dir.

NANÉE • 1:13 - 1:43

Lieber Philipp, wir haben uns ja beim Onlinefestival kennengelernt, bei dem wir beide als Speaker eingeladen waren, und ich war von Anfang an total beeindruckt von deiner positiven Energie. Für mich bist du ein Wahnsinnsbeispiel dafür, dass das Leben das ist, was wir daraus machen. Egal wie wir auf die Welt gekommen sind oder welche Diagnose unterhält, bevor wir noch mal dazu kommen. Woher du deine positive Energie und auch deine Zuversicht nimmst. Weil das interessiert sicherlich nur mich, sondern auch unsere Zuhörer.

NANÉE • 1:43 - 1:48

Kannst du bitte noch mal zusammenfassen, was es ist und was es bedeutet?

Philipp• 1:50 - 2:25

Ja, kann ich gerne machen. Also als die Abkürzung für Amyotrope Lateralsklerose. Und das ist sozusagen der Überbegriff für eine Erkrankung, eine degenerativen oder neurotische Erkrankung, sprich das eben aus bislang noch völlig ungeklärter Ursache auf einmal die Muskeln anfangen, ihre Funktion sukzessive einzustellen, bis letztendlich überhaupt keine Bewegung mehr möglich ist.

Philipp• 2:25 - 3:30

Und das führt halt nun mal letztendlich zum Tod. Also da eben auch die Arten Muskulatur und die gesamte notwendige Muskulatur, die man fürs Leben braucht, irgendwann ihre Funktion einstellt. Und es gibt eben keinerlei Therapiemöglichkeit, dass es tatsächlich auch speziell bei der Erkrankung. Es gibt ja viele schlimme Erkrankungen, aber bei der Erkrankung hat man es nicht geschafft, irgendwie ein Medikament zu entwickeln, was irgendwie hilft oder sogar die Krankheit zum Stoppen bringt, geschweige denn sie heilt, sondern man kann nur symptombezogen sozusagen das Ableben etwas angenehmer gestalten durch Schmerzmittel oder andere Medikamente, die es eben so ein bisschen erträglicher machen.

NANÉE • 3:31 - 4:04

Ich habe ja eingangs gesagt, dass es auf jeden Fall keine Folge sein wird über den Tod, auch wenn du eine todbringende Krankheit hast, das muss man leider mal so sagen, sondern eine Hommage an das Leben. Weil ich finde es wirklich so toll zu sehen, wie man sozusagen den Stier bei den Hörnern packt. Und gibt es. Was ist dein Geheimnis? Philipp Wir reden jetzt schon jetzt so, keine Ahnung. Drei Minuten. Jetzt lass uns mal gleich. Was ist dein Geheimnis für deine positive Energie?

NANÉE • 4:04 - 4:10

Wie hast du es geschafft, aus dem Loch, in dem du erst gefallen bist, wieder rauszukommen?

Philipp• 4:12 - 4:44

Also so ganz habe ich mein Geheimnis noch nicht selber entschlüsseln können. Aber es ist bestimmt eine Summe von verschiedenen Faktoren. Unter anderem ist jedes Leben tödlich als Hinweis. Und das ist vielleicht auch eine Herangehensweise, dass ich mich nicht als Opfer empfinde, weil auf einmal meine Lebenszeit vielleicht begrenzter ist als sie bei anderen. Weil letztendlich werden wir alle sterben.

Philipp• 4:44 - 5:18

Und das gehört eben auch zum Leben dazu und keiner weiß genau wann. Ja, das jetzt eben dieser Weg dahin. Bei mir zunächst erstmal sehr viel beschwerlicher erschien, war natürlich auch bei mir Fakt, dass ich, als ich die Diagnose bekam, natürlich auch viele, auch dunkle Phasen durchlebt habe und Angst usw habe und auch Trauer und Wut das immer noch zwischendurch habe.

Philipp• 5:18 - 5:49

Aber irgendwann habe ich tatsächlich so eine bewusste Entscheidung getroffen. Das Leben ist ja noch da und entweder ich sage mir jeden Tag so ein Mist, ich werde bald sterben und alles ist schlimm und ich habe keine Lust. Oder ich sage gut, ich versuche jeden Tag so gut zu leben, wie es irgend geht. Und erstaunlicherweise gibt es noch sehr viele Dinge, die täglich passieren, die mein Leben sehr viel lebenswerter machen, als ich es selber angenommen hatte.

NANÉE • 5:49 - 6:26

Ja, genau, genau das. Ich habe gerade voll die Gänsehaut, weil das ist eigentlich genau das, was so so wichtig ist, nämlich der Fokus, mit welchem Fokus also so wichtig ist für ein glückliches und positives Leben, Mit welchem Fokus und mit welchem Mindset sind wir in der Welt unterwegs? Ich bin ja mit der Pigmentstörung geboren oder Pigment ierung, wie ich sie jetzt nenne, einfach nicht mehr Störung. Störung klingt negativ, ist einfach eine andere Pigmentierung. Aber es ist natürlich trotzdem eine Herausforderung für die Eltern von Kindern mit mit ECM, weil man das vorher nicht sieht.

NANÉE • 6:26 - 7:01

Und das ist die Diagnose. Wahrscheinlich gibt es so verschiedene Phasen. Ist natürlich zuerst mal ein Schock, aber worauf legst du dann den Fokus auf das, was schlimmes passieren kann? Ich meine, was kann bei dir passieren? Das ist ziemlich klar in Anführungsstrichen. Was endgültiger ist als den Tod, gibt es halt nicht. Aber trotzdem das zu schaffen, die Perspektive zu wechseln auf das, was trotzdem möglich ist oder auf das Positive.

Ist ja einfach wahnsinnig wichtig für ein positives und glückliches Leben.

Denke ich.

Philipp• 7:02 - 7:38

Ja, das Besondere, sage ich mal bei der Erkrankung, ist eben, dass man aus einem völlig gesunden Zustand auf einmal diese Nachricht bekommt, weil gleich die erste kleine Symptome auftreten. Und das macht es schon speziell, dass man eben und ich war wirklich immer sehr körperbetont, ich habe Sport und Reisen und alles sehr geliebt und klar auch auf Äußerlichkeiten Wert gelegt und dass genau das die Dinge sind, die jetzt sozusagen flöten gehen oder mehr verloren gehen.

Philipp• 7:38 - 8:22

Hat natürlich schon. Ist schon eine Herausforderung auch damit umzugehen, weil man eben, dass es vielleicht das Gute oder Schlechte an der Erkrankung bis zum Ende vom Kopf her also komplett bei Sinnen bleibt, also keine irgendwelche Ausfallserscheinungen hat, sondern alles voll miterlebt und sehr bewusst. Und den Zerfall des Körpers so zu erleben, ist schon speziell, aber hat mich mich eben auf den Weg gebracht, auf einmal ganz andere Werte im Leben zu entdecken und auch mich selber anders zu bewerten oder auf andere Dinge.

Philipp• 8:24 - 8:54

Zu fokussieren, wie du es gesagt hast. Und das ist sicherlich ein ein Prozess gewesen, der auch nicht zu Ende ist. Mir geht's in der Hinsicht noch relativ gut, dass ich sprechen kann. Das können viel, sehr viele, alles Patienten schon nach sehr kurzer Zeit nicht. Also wirklich, sieht man ja auch nur noch zwei, zweieinhalb Jahre nach der Diagnose. Bei mir ist es schon ein bisschen länger her, also fast sieben Jahre.

Philipp• 8:54 - 9:22

Jetzt die Diagnose da. Ich kann nicht mehr laufen, ich kann nicht mehr alleine essen. Ich brauche bei allem Hilfe, aber ich kann auch reden und mich mitteilen. Und das ist für mich persönlich eine ganz wichtige und große große Aspekt, dass ich eben da diese Erfahrung, die ich eben machen konnte, in den letzten Jahren anderen Menschen mitteilen kann.

NANÉE • 9:24 - 9:58

Es gibt zwei Punkte, die du gerade angesprochen hast. Zum einen natürlich diese durchschnittliche Lebenserwartung, die man dann hat, die eigentlich bei drei Jahren dann noch liegt, wo du quasi drüber bist. Das heißt, man kann von dir schon mal sagen, du bist definitiv kein Durchschnittsmann. Und dann natürlich der Punkt, wo du sagst Ja, Kommunikation ist so wahnsinnig wichtig, dass du so dankbar bist, dass du dich mitteilen kannst. Ähm, ich habe. Du hast ja auch ein Buch geschrieben, Das heißt, ähm, warte.

NANÉE • 9:58 - 10:24

Wie die Aussicht auf dem Tod angeht. Wer stirbt denn nicht, wie die Aussicht auf den Tod mein Leben veränderte. Und da sagst du selber auch, es gibt eine Verbindung zwischen Heilung und Tod. Also das eine ist nicht ohne das andere denkbar. Und deine Diagnose? Du bist trotzdem trotzdem eine Diagnose Glücklich. Was erwartet die Leser und Leserinnen in deinem Buch?

Philipp• 10:26 - 11:00

Also ich würde sagen, eine wirklich spannende Reise in sehr viele verschiedene Bereiche. Ich habe eben, da es keine schulmedizinische Therapie wirklich Möglichkeiten gibt, eben auch alles mögliche ausprobiert. Ich war bei Heilern in Brasilien, habe schamanische Sitzungen sehr intensiv erleben dürfen, aber ganz viel Persönlichkeitsentwicklung, Bücher, Seminare besucht oder gelesen.

Philipp• 11:00 - 11:33

Habe mich eben mit den Themen auseinandergesetzt, die mir auf einmal für deutlich oder deutlich wichtiger erschienen. Auch nach dem Sinn des Lebens gesucht. Die Frage gestellt Was ist denn Glück? Habe versucht, sie auch zu beantworten in dem Buch. Deshalb Es ist keine Krankengeschichte, die jetzt so mein Ableben beschreibt mit den vielen Schwierigkeiten, sondern es ist zum Glück irgendwie ganz anders geworden, als man vielleicht am Anfang vermuten könnte.

Philipp• 11:33 - 12:05

Es ist eben tatsächlich eine Beschreibung dessen, was ich erleben durfte und hat sehr viele überraschende Erkenntnisse auch für mich mit sich gebracht. Und ich glaube, das eben auch viele Menschen, die jetzt gar keine Erkrankung haben, mit diesem Buch irgendwas anfangen können, weil sie einfach Alltagsfragen oder Fragen, die jeder sich irgendwann mal stellt, irgendwie versucht anzugehen.

Philipp• 12:05 - 12:42

Wichtig ist mir, dass es nicht so ein Schlauberger Buch wird, wo ich dann Ratschläge gebe Ihr müsst das machen oder das machen, dann werdet ihr glücklich oder dann kommt das und das. Das ist eine Reise, die darf auch jeder selber antreten. Aber mit so ein paar vielleicht Erfahrungsberichten von mir und Hinweisen kann es vielleicht auch dem einen oder anderen helfen, mit täglichen Sorgen oder Problemen oder Hindernissen besser umzugehen.

Philipp• 12:42 - 12:43

Ja.

NANÉE • 12:44 - 13:03

Hört sich auf jeden Fall wahnsinnig spannend. Das ist natürlich jetzt gerade angeteasert, Dass du sehr viele überraschende Erkenntnisse gewonnen hast. Magst du teilen, ohne vielleicht zu viel zu spoilern. Das weiß ich jetzt nicht. Aber magst du teilen mit uns, was die überraschendste und erstaunlichste Erkenntnis war, die du jetzt auf deiner Reise in den letzten Jahren gewonnen hast?

Philipp• 13:05 - 13:38

Ja, Also ich habe es ja kurz gesagt, dass ich sehr körperbezogen war und diese Dinge hat einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben. Klar, ich war immer auch fit, körperlich und optisch oder wie auch immer man das bezeichnen soll. Und ich hätte mir nie vorstellen können, dass sein Leben, wie ich es jetzt führen muss oder darf, mit diesen ganzen Einschränkungen trotzdem dazu führt, dass ich sagen kann, ich bin immer noch sehr glücklich.

Philipp• 13:38 - 14:10

Und das ist für mich natürlich auch nicht vorhersehbar gewesen. Das kann ich auch nicht sagen. Was ich in einem halben Jahr oder in einem Jahr sage, was ich dann noch leben sollte. Aber das war für mich die größte Überraschung, das ein Leben, was ich mir nie hätte vorstellen können. Hätte mir einer gesagt Du kannst nicht mehr laufen, du kannst nicht mehr eigenständig kochen, kannst dich dahin bewegen, wo du willst, du kannst.

Philipp• 14:10 - 14:44

Ich kann mich noch nicht mal alleine im Bett richtig umdrehen oder so! Hätte mir das jemand prognostiziert, hätte ich gesagt, das gäbe für mich keinen Sinn mehr, dann noch weiter zu leben. Und die Tatsache, dass ich jeden Morgen aufstehe und mich freue auf das, was passieren wird an dem Tag, ist für mich selber überraschend und gibt mir wirklich eine große Dankbarkeit und Freude und warum ich das so kann. Das kann ich gar nicht so genau erklären.

Philipp• 14:44 - 15:24

Aber ich versuche es eben zu beschreiben, dass man. Ich glaube schon, eine bewusste Entscheidung auch treffen kann, glücklich zu sein. Also. Klar ist es so auch so ein bisschen Mode bei uns über alles zu schimpfen, zu motzen, den Arbeitgeber, die Politik, die keine Ahnung wer. Alle sind schuld, die Familie, der Partner an den Dingen, wie es einem geht. Aber ich finde, man hat eben die Möglichkeit, selbst mit den körperlichen Einschränkungen, die ich habe, selber zu entscheiden, was passiert in meinem Kopf.

Philipp• 15:24 - 16:00

Also wie gehe ich mit einer Situation um, wie bewerte ich sie und lasse ich mir dadurch die Laune und die Freude am Leben verderben? Oder sage ich Gut, dumm gelaufen, aber ich kriege wieder andere Bilder in meinem Kopf, die mir wieder Freude und Sinnhaftigkeit vermitteln. Und das kann man auch ein bisschen trainieren und üben. Aber ich glaube, das ist schon eine bewusste Entscheidung und die kann sich jeder mal überlegen, wenn man in die eine oder in die andere Richtung treffen.

Philipp• 16:01 - 16:12

Und ich habe für mich entschieden, wenn ich schon auswählen kann, dann versuche ich wenigstens mein Leben so schön und glücklich und sinnhaft zu gestalten, wie es irgend geht. Hm.

NANÉE • 16:12 - 16:40

Ja super. Du engagierst dich auch ehrenamtlich beim Wolfsburger, bei der Wolfsburger Christoph Nowak Stiftung, die seit mehr als 20 Jahren Menschen mit als unterstützt. Und vor wenigen Tagen gab es einen Bericht über den VfL Wolfsburg, der die Stiftung mit allem als mobil unterstützt. Was ist das? Wie kam es dazu und was? Ja, warum ist das so toll?

Philipp• 16:42 - 17:16

Ich habe ja auch schon mehrfach gesagt, dass ich eine große Affinität zu Sport, auch zu Fußball immer schon hatte. Ich habe früher auch Leistungssport betrieben und dann habe ich in einer Diagnose erfahren oder habe es damals auch mitbekommen, dass der VfL Wolfsburg, die Herren Bundesligamannschaft eben vor gut 20 Jahren einen aktiven Profi in diesem Christoph Nowak an alles verloren hat.

Philipp• 17:16 - 17:52

Also er ist erkrankt mit Mitte 20 und ist dann nach ein paar Jahren verstorben und daraufhin wurde eben diese Stiftung ins Leben gerufen und das bei Wolfsburg auch bei mir in der Nähe ist jetzt räumlich gesehen. Hat mich dann irgendwie inspiriert zu überlegen, wie kann ich meine Leidenschaft für den Sport und meine mein Bedürfnis, mich auch sozial zu engagieren, anderen Leuten, die die gleiche Erkrankung haben und vielleicht wirtschaftlich ein bisschen schlechter dastehen als ich, irgendwie zu unterstützen.

Philipp• 17:52 - 18:50

Und dann habe ich da eben Kontakt aufgenommen, hatte auf einmal die Idee, dieses Kombinationspaket zu kreieren, sprich ein umgebaut. Das Auto in der Nähe von Wolfsburg ist halt ein Caddy, also ein VW. Und einen speziellen Rollstuhl, der eben sehr viel Geländegängigkeit hat, die es nicht so oft gibt. Von der Firma per Mobil als Paket als Patient anzubieten und kostenlos für eine Urlaubsreise oder ein Wochenende zu vermieten, weil das die Mobilität ist Halt das, was uns natürlich verloren geht und durch diese durch dieses Projekt hoffen wir, es beginnt jetzt ganz furchtbar und Sonntag werden wir das bei einem Bundesligaspiel vorstellen.

Philipp• 18:52 - 19:27

Hoffen wir, dass wir dadurch ein bisschen Freude, ein bisschen Mobilität und Abwechslung Menschen schenken können, die eben aufgrund der Erkrankung sonst nicht mehr dazu in der Lage wären. Ja, und die Kombination zwischen Engagement und die Liebe zum Sport war da für mich natürlich naheliegend, dies mit diesem Bundesligaverein zu machen. Und ich habe immer wieder auch neue Visionen und Ziele und Träume.

Philipp• 19:27 - 19:45

Vielleicht wird da auch noch eine ganz große Aktion draus, so eine Art Challenge wie damals, die damals ja auch um die Welt ging. Und vielleicht haben wir das von hier, von Wolfsburg aus. Mal sehen. Ich bin da ganz neugierig und gespannt.

NANÉE • 19:45 - 20:15

Ach, das hört sich auf jeden Fall super an und ist ein wunderbares halb Schlusswort, weil wir kommen jetzt langsam leider schon zum Ende. Es hätte noch so viel zu sagen gegeben und wenn ich sage, die Zeit vergeht viel zu schnell, dann wird es keiner besser nachvollziehen können als du. Du hast schon ein bisschen gesagt, was du dir noch vorstellt, was du dir noch wünscht. Gibt es noch was, was du auf jeden Fall dir noch vorgenommen hast, was du unbedingt noch machen willst?

Philipp• 20:18 - 20:56

Also entgegen vielleicht der Erwartungen vieler, ist es gar nicht so, dass ich jeden Tag an meine Vergänglichkeit irgendwie denke. Und klar gibt es. Oder? Das ist grundsätzlich eine Entscheidung bei mir gewesen in den letzten Jahren, dass ich einfach nichts mehr aufschieben. Das würde ich übrigens jedem raten. Also wenn man irgendeine Idee hat oder irgendeine wichtige Entscheidung zu treffen hat, dann wartet nicht unnötig lange, sondern entscheidet euch gleich.

Philipp• 20:56 - 21:27

Versucht das umzusetzen. Akzeptiert auch, dass nicht alles klappt. Das ist überhaupt nicht schlimm, wenn auch mal irgendwas scheitert oder nicht klappt, aber versucht darauf zu hören, was euer Herz euch sagt und versucht es dann mit Liebe und Freude irgendwie umzusetzen. Und lasst euch nicht einschränken durch irgendwelche Glaubenssätze oder Maßregelung von anderen Leuten.

Philipp• 21:27 - 22:08

Weil man weiß nie, wie lange man noch Zeit für irgendwas hat. Und dann am besten gleich heute damit anfangen, auch Menschen zu sagen, dass er einen inspirieren, dass man sie liebhat. All solche Aspekte finde ich so wichtig und die gehen verloren, weil man immer sagt das kann ich ja später machen. Oder Streitigkeiten, die man hat mit anderen Menschen. Wenn es einem wichtig ist, dann sollte man versuchen, das anzusprechen, zu lösen oder wie auch immer, mit der Konsequenz eben sich zu konfrontieren und nicht immer alles unter den Teppich kehren oder vor sich herschieben.

Philipp• 22:08 - 22:23

Und das wird mir natürlich durch die Erkrankung irgendwie ein bisschen deutlicher gemacht oder klarer vor Augen geführt. Aber das wäre vielleicht auch eine Empfehlung wiederum für alle Menschen.

NANÉE • 22:24 - 22:33

Ein super, wirklich absolut toller Schlusssatz, Wenn du, wenn man mehr über dich erfahren möchte und deine Bücher, wo findet man dich und deine Bücher?

Philipp• 22:34 - 23:09

Also ich habe seit einem halben Jahr eine eigene Webseite, die ich ziemlich aktiv füttere mit neuen Beiträgen. Alle ein, zwei Wochen bestimmt. Da sind auch die Verlinkungen zu allen meinen Social Media Kanälen auch noch mal weitere Informationen zu meinem Buch, das jetzt seit anderthalb Jahren auf dem Markt ist. Jetzt ja, wie gesagt, ganz neu, auch in Englisch seit einer Woche. Aber da könnt ihr euch eigentlich super über meine Webseite informieren.

Philipp• 23:10 - 23:27

Da sind auch die Links zu der Stiftung oder anderen Aktionen, die ich immer mal wieder starte. Also von daher wäre es super, wenn ihr mich besuchen würde, würde ich mich freuen. Und natürlich gibt es auch eine Newsletter Anmeldung.

NANÉE • 23:27 - 23:50

Ja super. Und natürlich werde ich alle Links in den Shownotes und überall auf allen Texten mit integrieren. Das heißt ihr müsst nicht lange suchen, ihr könnt einfach darauf klicken und viele besuchen. Philipp Ich habe ja mal eine Kategorie ganz zum Schluss, die heißt kurz und knackig. Das heißt, ich lese Satzanfänge vor und du vollendet sie. Okay.

Philipp • 23:51 - 23:52

Okay.

NANÉE • 23:54 - 24:00

Der dümmste, blödeste Spruch, der mir im Leben begegnet ist, ist.

Philipp• 24:01 - 24:02

Das kann ich nicht.

NANÉE • 24:06 - 24:08

Ja, super.

NANÉE • 24:10 - 24:12

Von anderen Menschen wünsche ich mir.

Philipp• 24:16 - 24:36

Mal die Perspektive zu wechseln, sich zu versuchen, mal in andere Menschen hineinzuversetzen und nicht so borniert zu sein und zu glauben, die eigene Meinung ist unumstößlich. Also ein bisschen mehr Toleranz und Flexibilität.

NANÉE • 24:37 - 24:42

Ja, genau. Das wäre schön. Ich bin stolz.

Philipp• 24:44 - 25:19

Ich bin tatsächlich stolz, dass ich so glücklich bin, weil ich ja gesagt habe, dass ich glaube, dass das eine bewusste Entscheidung ist. Und dass das bei mir wirklich funktioniert, überrascht mich jeden Tag selber. Und es gibt echt wirklich viele Momente. Da sitze ich und grinse vor mich hin, weil ich mich einfach freue über Dinge, die passieren und die auf mich zukommen. Und dass ich das Leben tatsächlich trotz vielleicht dieser Widrigkeiten so gut hinbekomme.

Philipp• 25:19 - 25:21

Da bin ich stolz und dankbar dafür. Ja.

NANÉE • 25:22 - 25:23

Super.

NANÉE • 25:24 - 25:40

Lieber Philipp, vielen Dank für eine unglaublich inspirierende Folge. Es war so toll, dich da zu haben. Und ja, ich bin ganz gespannt, was man von dir noch liest und auf deine adaptierte Bucket Challenge oder was auch immer da noch kommt.

Philipp• 25:42 - 25:44

Ja, lasst euch überraschen.

NANÉE • 25:46 - 26:19

Ihr Lieben. Damit neigt sich eine weitere Folge von Haute Couture Ich bin ich und das ist gut so dem Ende zu. Ich bin Dani und heute hatten wir das Vergnügen, mit dem wunderbaren Philipp Hanf zu sprechen, einem Mann, der uns gezeigt hat, dass das Leben auch angesichts der größten Herausforderungen immer noch voller Möglichkeiten, Freude und Lachen steckt. Philipp erinnert uns daran, dass unsere Perspektive auf das Leben entscheidend ist. Es ist leicht, sich von den Stürmen des Lebens niederdrücken zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was vielleicht uns fehlt oder was wir nicht mehr tun können.

NANÉE • 26:19 - 26:52

Aber Philipp zeigt uns, dass es eine andere Wahl gibt, eine Wahl, die Freude, Hoffnung und eine unerschütterliche Entschlossenheit in den Vordergrund stellt. Lasst uns also mitnehmen, was wir heute gelernt haben. Egal mit welchen Herausforderungen wir konfrontiert sind oder wie wir auf die Welt gekommen sind oder welche, ob es sich um eine Krankheit, eine persönliche Krise oder einfach nur die Unwägbarkeiten des Lebens handelt. Wir haben die Kraft, unsere Geschichte selbst zu gestalten. Wir können wählen, wie wir auf unsere Umstände reagieren und in jedem Moment das Schöne und Positive suchen.

NANÉE • 26:53 - 27:12

Also vergiss nicht, Philipp und mir auf unseren Social Media Kanälen zu folgen und meinen Podcast zu abonnieren. Da würde ich mich auch sehr freuen. Bis zum nächsten Mal. Bleib mutig, sei dir selbst treu und vergiss nie das Leben ist das, was wir daraus machen. Mach es lebenswert.

Philipp• 27:14 - 27:15

Ciao. Vielen Dank.

NANÉE • 27:16 - 27:17

Danke schön.

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