038: Stark. Sichtbar. Selbstbewusst – Eine Mutmachgeschichte mit Zoë Cross
Shownotes
„Du darfst du selbst sein. Alles andere ist fake – und macht dich krank.“ – Zoë Cross
„Mit deinem Gesicht können wir dich hier nicht akzeptieren“ – Was passiert, wenn man nicht ins Raster passt?
Zoë Cross kennt diese Sätze. Von der Schule bis ins Bewerbungsgespräch. Von Passanten bis zu Kollegen. Sie wurde mit dem Moebius-Syndrom geboren – einer seltenen Gesichtslähmung, die es ihr unmöglich macht, Mimik zu zeigen oder zu lächeln.
Doch was das Umfeld oft als „fehlend“ empfand, hat sie über Jahre hinweg in etwas verwandelt, das tiefer geht als jedes Lächeln: Innere Stärke. Klare Haltung. Und echtes Charisma.
In dieser Folge erzählt Zoë von einem Leben, in dem sie sich oft rechtfertigen musste, bevor sie überhaupt sprechen konnte. Von körperlichen Angriffen auf dem Schulhof. Von Scham. Und vom Moment, in dem sie beschlossen hat:
„Ich lasse mich nicht mehr definieren – ich definiere mich selbst.“
Mobbing, Wut und ein Mut-Ausbruch
„Ich wurde angespuckt. Geschlagen. Verhöhnt. Und ja – ich war wütend. Aber weißt du was? Wut macht Mut.“
Zoë beschreibt sehr ehrlich, wie tief Mobbingerfahrungen wirken. Wie sie sich jahrelang in ihren Fähigkeiten klein gemacht hat, lieber schwieg als aufzufallen – und wie sie sich trotzdem wieder aufgebaut hat.
Der Wendepunkt? Nicht nur ein Auslandsstudium in England, sondern vor allem ein Perspektivwechsel.
„Ich habe mich selbst so lange für nicht liebenswert gehalten – bis ich gespürt habe, dass es nicht an meinem Gesicht lag, sondern an meiner inneren Haltung.“
Heute coacht Zoë Menschen, die genau an dieser Schwelle stehen: Zwischen Unsicherheit und Sehnsucht. Zwischen Anpassung und Authentizität. Und sie ermutigt dazu, die Wut in Kraft zu verwandeln – nicht gegen andere, sondern für sich selbst.
„Ich dachte, mich kann niemand lieben“ – Und dann kam die Liebe Viele Jahre lang war Liebe für Zoë ein Tabuthema – aus Angst, verletzt zu werden.
„Ich habe das Thema Beziehung für mich ausgeklammert. Ich hatte genug 'Beweise', dass ich nicht begehrenswert bin.“
Bis eine Freundin eines Tages sagte: „Ich akzeptiere das nicht. Dass du denkst, du seist nicht liebenswert.“
Dieser Satz war der Beginn einer Reise, an deren Ende Zoë am Valentinstag 2024 heiratete. Nicht nur ihren Mann – sondern auch sich selbst.
„Er hat mir nie gesagt, wie ich sein soll. Aber ich habe durch ihn gelernt: Ich darf ich sein – alles andere macht krank.“
Selbstannahme als Lebensweg, nicht als Ziel Was bedeutet eigentlich Selbstliebe – jenseits von Affirmationen oder Wohlfühlbädern?
„Selbstliebe ist, sich selbst zuzuhören. Sich ernst zu nehmen. Und zu erkennen, dass man sich nicht klein machen muss, um dazuzugehören.“
Zoë spricht offen über ihren Burnout, den sie als Chance gesehen hat. Als Gelegenheit, noch mal tiefer zu fragen: Wer bin ich wirklich – und wie liebevoll gehe ich mit mir um? Ihre wichtigste Erkenntnis:
„Aussehen ist nicht alles – aber ohne Selbstliebe ist alles nichts.“
Verhaltensmuster erkennen – und bewusst durchbrechen In dem intensiven Gespräch mit NANÉE tauchen die beiden tief ein in das Thema Glaubenssätze: • Wie beeinflusst das, was wir als Kinder über uns hören, unser ganzes Leben? • Warum machen wir uns manchmal klein – obwohl wir längst gewachsen sind? • Und wie können wir lernen, uns selbst neu zu begegnen?
„Unsere Gedanken sind nicht immer wahr. Aber wir verhalten uns so, als wären sie es.“
Ein ganz praktischer Tipp von Zoë: Neugier ist oft stärker als Angst. Wer neugierig bleibt, entdeckt neue Wege – auch zu sich selbst.
🔎 Was du aus dieser Folge mitnehmen kannst: ✨ Warum Selbstliebe kein Endpunkt, sondern eine tägliche Entscheidung ist ✨ Wie du deine Wut in Mut verwandelst – für dich, nicht gegen andere ✨ Weshalb Sichtbarkeit nicht mit Äußerlichkeit zu tun hat ✨ Wie du deine inneren Muster erkennst und veränderst ✨ Warum du es wert bist, geliebt zu werden – genau so, wie du bist
🎧 Höre jetzt rein – und teile diese Folge mit Menschen, die sich vielleicht gerade verloren fühlen. Denn diese Episode ist ein Leuchtfeuer für alle, die sich wiederfinden wollen.
Was hat dich am meisten bewegt? Welcher Gedanke hallt nach?
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Und denke immer daran: Du bist einzigartig. Du bist kraftvoll. Und du bist so viel mehr als dein Spiegelbild. Alles Liebe,
Deine NANÉE 💜
Mit freundlicher Unterstützung vom Nävus Netzwerk Deutschland e.V.
Transkript anzeigen
NANÉE: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "HAUT COUTOURE - ICH BIN ICH und das ist gut so". Ich bin NANÉE, Speakerin, Sängerin und Mentorin für Selbstannahme und Sichtbarkeit und ich freue mich riesig, dass du heute eingeschaltet hast. Nach unserer letzten Folge zum Thema Mobbingprävention mit den Gründern von "Stark auch ohne Muckis", steigen wir heute direkt in gelebte Motivation ein. Denn meine heutige Gästin hat nicht nur Mobbing erlebt, sie hat daraus Mut gemacht. Zoë Cross wurde mit einer Gesichtslähmung, dem Möbius-Syndrom, geboren. Lächeln kann sie nicht und trotzdem bringt sie andere zum Strahlen. Früher lebte sie mit Unsicherheiten, Komplexen und dem Gefühl, nicht richtig zu sein. Heute inspiriert sie als Speakerin, Coachin und Autorin, Menschen in Deutschland und darüber hinaus, sich selbst zu lieben, genauso wie sie Wir sprechen heute über innere Stärke, über die Kraft, sich sichtbar zu machen. und darüber, wie wir es schaffen, uns selbst anzunehmen und zu umarmen, auch wenn wir anders sind. Und ich verspreche dir, diese Folge wird dich tief berühren und sie wird dich erinnern, wie kraftvoll du wirklich bist. Herzlich willkommen, liebe Zoë. So schön, dass du da bist.
Zoë: Danke, danke schön, NANÉE und ich hab so Gänsehaut von deiner Vorstellung. Danke dir.
NANÉE: ich danke dir, wie schön, dass wir es geschafft haben. Zoë, du sagst von dir selbst, ich habe kein Modelgesicht. Was würdest du sagen, mach dein Gesicht besonders?
Zoë: Haha! Ja, ich bin neulich angesprochen worden, dass ich ein gewisses Alter habe. bin 25. Ich bin 52 und auch das denn nicht. bin 53 seit kurzem. Und dann sagte jemand, du siehst aber nicht aus wie 52, 53. Und ich so, ah ja.
NANÉE: Happy Birthday nachträglich!
Zoë: Durch die Gesichtslähmung kann ich mein Gesicht nicht wirklich bewegen. Und das bedeutet, dass ich auch wenig bis gar keine Fältchen im Gesicht habe.
NANÉE: Ja, das stimmt.
Zoë: Das ist so ein nicht beabsichtigtes Nedeneffekt, wenn man sein Gesicht also nicht wirklich bewegen kann.
NANÉE: Und es ist so lustig, dass du das sagst, weil mir wird auch immer gesagt, wenn ich dann mein Alter sage, bin jetzt 49, "Was, du bist doch nicht 49, ich hätte dich auf 35 geschätzt." Und dann sage ich immer, ja, das sind gute Gene. Und wenn man bedenkt, dass ich ja mit CMN auch ein Gendefekt oder eine Genmutation habe, das, finde ich, immer einen sehr schönen Wortwitz.
Zoë: Apropos, das erinnert mich gerade daran, dass im Englischen gibt es ein "Not just a pretty face." Ich weiß nicht, ob du das verstehst. Also das bedeutet, ich bin nicht nur schön, ich bin auch klug, ich hab was im Kopf. Und dann sag ich immer auf Englisch, ja, I'm not just, ich bin nicht nur, ein hübsches Gesicht. Ich kann auch was.
NANÉE: Ne, das kenn ich nicht. Ja, ja. Ja, genau. Du kannst ja aufgrund von deinem Möbius-Syndrom nicht lächeln und bewegst trotzdem die Herzen der Menschen. Was bedeutet für dich wahre Ausstrahlung?
Zoë: Ja, ich hatte eigentlich auch als sehr junger Mensch, also mit 14, 15 Jahre alt stand ich zum ersten Mal mit elf auf einer Theaterbühne. Und ab dem Lebensjahr habe ich für wirklich mein ganzes Teenagerleben, habe ich regelmäßig auf einer Theaterdöne gestanden. und dabei auch deutsch gesprochen, weil ich damals das noch nicht so konnte. Aber, man hat mir immer gesagt: "Du hast eine Präsenz". Und damals habe ich das noch nicht so ganz verstanden. Aber, es ist wirklich dieses Angekommen zu sein. Zu sagen, ich bin hier, ich bin ich und das ist gut so. Ich bin
NANÉE: Mhm. Mhm. Ja.
Zoë: hier und das ist gut so und diese ja auch eine gewisse Standfestigkeit zu haben. Ich sage nicht, dass ich kein heightened experience also ich bin auch ich habe auch Aufregung oder ein bisschen gesteigerten Adrenalin, wenn ich auf der Bühne bin. Aber ich habe auch gelernt, dass das was sehr sehr wertvolles ist und ganz ehrlich was Notwendiges ist. Also diese Präsenz, diese Strahlen von innen. Ja, ich sage auch Confidence from the inside out. können von außen und Selbstvertrauen aufbauen. Da gibt es schnelle Mittel, Hilfsmittel. Aber ich rede auch sehr sehr viel von
NANÉE: Hm.
Zoë: Selbstvertrauen von innen. Und die darf man sich auch etwas erarbeiten. Und die durfte ich mir natürlich gerade erarbeiten, weil ich von außen das Gegenteil von selbstvertrauensbildenden Erlebnissen hatte.
NANÉE: Hm. Ja, naja genau. Du sprichst das gerade an und wahrscheinlich immer bei mir war es so, mit meinem CMN, mit meiner Pigmentierung war vor allen Dingen die Zeit als Teenager eine ganz starke Herausforderung. Also da bin ich auch in Hecken geflogen und wurde beschimpft und gemobbt und gemacht und getan. Was waren deine größten Herausforderungen vor allen Dingen so als Kind und in Teenagerzeit und wie hast du es geschafft? wieder aufzustehen.
Zoë: Ich muss... Ja, also es gibt als Kind... Ich hatte größere Herausforderungen als Kind, die haben sich auch fortgesetzt im Teenager-Alter, dass ich auch physisch attackiert wurde und also wirklich teilweise das Bewusstsein verloren hatte, weil ich zum Beispiel aus dem Schulhof zu Boden geworfen wurde.
NANÉE: Hmm.
Zoë: angespuckt, auf der Straße angespuckt zu werden. Und das vorwiegend, aber nicht ausschließlich, vorwiegend von Jungs. ja, typischer Witz, fast zweimal die Woche regelmäßig, dass sich so zwei, drei Jungen an mir vorbeigehen und sagen: "Ah, guck mal, deine Freundin."
NANÉE: Mhm.
Zoë: Und natürlich in einem Ton, wo man genau weiß, du bist nicht das. Und ja, das andere Thema Partnersuche, das möchte ich ausklammern. Und das ist eigentlich auch traurig, aber ich habe das ausgeklammert, weil ich diese Erlebnisse gehabt hatte. Das war, ich, in der Teenagerzeit
NANÉE: Hmm. Das war jetzt kein Kompliment. Mhm. Hm.
Zoë: Gewisse Sehnsüchte waren da. Sehnsüchte waren da. ich war aber, ich habe es einerseits ausgeklammert, gleichzeitig gab es ein angenehmes Erlebnis beim Tanzen, die Tanzstunde. Das war tatsächlich etwas außer der Reihe, wo ich mir tatsächlich selbst bewiesen habe. Ich bin hingegangen, ich bin proaktiv gewesen.
NANÉE: Mhm.
Zoë: und hab jemanden gefragt und er hat tatsächlich Ja gesagt. Zurück zu den Herausforderungen. Was für mich eine große Herausforderung war, in der Schule, weil ich einen gewissen, nicht sehr hilfreichen Perfektionismus hatte. Weil ich verstanden habe, ich bin gar nicht so blöd, wie ich aussehe.
NANÉE: Mh. Okay.
Zoë: Und ich kann eigentlich was in der Schule, eben in bestimmten Fächern. Aber ich habe dann geschwiegen. Ich habe lieber geschwiegen als einen Fehler zu machen. Und dann gibt es ja diese Formel im Lateinischen,
NANÉE: du... Na ja, ja, genau.
Zoë: "Si tacuisses, philosophum maneres." wenn du geschwiegen hättest, wärst du der Weise, die Weise geblieben. Und das war nicht sehr hilfreich, weil ich dann immer die Kommentare von Lehrern bekommen habe, ja sie meldet sich nicht in der Klasse.
NANÉE: Ja, genau.
Zoë: Das war für mich sehr befreiend, als ich dann das Land wechseln und die Umgebung wechseln konnte mit 19. Also nach dem Abitur bin ich dann nach England gegangen und durfte dort studieren. Und das war für mich so der Befreiungsschlag, weil ich nicht Typecast war. Also man hatte ein bestimmtes Bild von mir und ich konnte
NANÉE: Mhm.
Zoë: aus diesem Bild ausbrechen in England an der Uni.
NANÉE: Ja, naja, das resoniert total in mir, denn das war bei mir genau das gleiche. Ich habe sozusagen mein Abi gemacht, habe angefangen zu studieren und habe dann mein Hauptpraktikum in San Francisco machen dürfen während des Studiums. da hatte ich sozusagen meinen allergrößten Gamechanger, wo ich gemerkt habe, dass ganz, ganz viele der Sachen, die ich mir vorgestellt habe, halt in meinem Kopf schon passiert sind, ganzen Ängste, diese Vorurteile: "Ich bin nicht gut genug.", "Ich bin hässlich.", bin tra... was man auch alles so hat für Gedanken im Kopf. Und das ist wie bei dir im Prinzip, dass ich erst sozusagen aus meiner gewohnten Umgebung raus musste, um zu mir selber zu finden. Das heißt, würdest du dann auch sagen, dass das sozusagen dein Studium in England dann auch so mit dein größter Gamechanger war? Oder gab's da so einen Moment, du sagst, das war der Moment, wo ich gesagt hab, ich versteck mich jetzt nicht mehr, ich bin genauso richtig, wie ich bin?
Zoë: Da waren noch andere, da muss ich mal kurz nachdenken. Aber das war eine Stufe. Das war eine sehr, sehr wichtige Stufe. Und gleichzeitig ich auch großen Dank an meine Eltern, weil sie mich ja nicht in Watte gepackt haben. Mit 18, das war schon...
NANÉE: Mhm. Mhm.
Zoë: Es war klar, wenn ich jetzt nicht nach England gehe, dann gehe ich woanders hin. Aber ich bleibe auf keinen Fall zu Hause. Nach dem Abitur. ein anderer Schritt, ja dann gab es die Vorstellungsgespräche, um in den Job zu kommen. Aber das möchte ich an der Stelle überspringen, weil finde ich...
NANÉE: Mhm. Mhm. Mhm.
Zoë: war noch ein absoluter, also das war richtig schwierig. Das war auch ein Prozess und der fand auch viel später statt. Der fand statt mit Ende 30. Also ich bin ja irgendwie dann doch angekommen im Beruf. Wobei ja, gab, ja ich gehe erstmal zu Ende 30, weil es gab noch eine Zwischenstufe, wo ich ja
NANÉE: Mhm.
Zoë: an verschiedenen Stationen gesagt bekommen habe und zwar von halbwegs wichtigen Menschen: "Mit deinem Gesicht können wir dich hier so nicht akzeptieren." Und das auch im beruflichen Kontext. Aber trotzdem, ich habe mich dann natürlich so eingesackt und dann wieder hochgekommen, wie Phönix aus der Asche.
NANÉE: Na krass. Mhm.
Zoë: Und das hat mich tatsächlich dankenswerterweise immer, also kurzzeitig natürlich zurückgesetzt. Und deswegen, ich bin ein großer Verfechter von Wut, von konstruktiver Wut. Denn Wut macht Mut. ist so. Und diese kalte, ich weiß nicht, kalte oder eine Wut, die nicht
NANÉE: Mhm. Mmh.
Zoë: wo man nicht alle Sinne verliert, sondern so: "Na warte, dir werde ich es zeigen." Genau. Also ich mach dich jetzt nicht kaputt. Nein, es geht um mich und ich zeige dir, dass das doch geht. Das war ja das nur nur nebenbei. Das war so ein beruflicher Schauplatz. Aber so Ende 30 hatte ich eine
NANÉE: Jetzt erst recht. Ja ja ja ja ja.
Zoë: eine Japanerin kennengelernt, eine neue Kollegin. Wir waren Nachtbarinnen und wir haben uns öfters hier zu Hause getroffen bei Wein und Brot oder irgendetwas und großartige Gespräche bis tief in die Nacht. Und an einem dieser Abende sagte sie, warum bist du eigentlich Single? Und ich so.
NANÉE: Mhm.
Zoë: Na ja, weil es nicht anders geht. Und dann sagte sie, das akzeptiere ich nicht. Und ich dann so, ja, okay, das ist schön. Was soll ich dann machen? Also ich würde das gerne glauben, aber ich hatte nur Beweise vom Gegenteil. Und das war der Anfang von einer Reise.
NANÉE: Mhm. Mhm.
Zoë: Und der... Hier darf ich es ja erzählen. Genau, wir sind unter uns. Ja, ich habe ja an Valentinstag geheiratet. jetzt. Also das Ereignis, von das ich gerade erzählt habe, das ist 12, 13 Jahre her. Aber das mündete in einer Reise, wo ich dann vor...
NANÉE: Wir sind unter uns, du kannst alles erzählen hier. Mhm.
Zoë: genau zehn Jahre meinen heutigen Mann kennengelernt habe. Und das hat aber dann noch einen Schneeballeffekt ausgelöst. sag mal Avalanche, also Schnee, sagen wir Schneesturm, Lawine, genau. Positive Lawine. Weil er hat mir gezeigt, was.. wie ich mich...
NANÉE: Ach guck mal! Aha.
Zoë: Wie soll ich das sagen? Es ist schwer zu sagen, Er hat mir gezeigt, wie ich mich zu verhalten habe. Das klingt nach Direktion, das hat er gar nicht gemacht. Aber ich habe durch ihn gelernt, wow, du darfst du selbst sein. Und alles andere ist nicht nur fake, sondern langweilig, es macht dich krank und es macht auch ihn.
NANÉE: Mhm.
Zoë: nicht glücklich. Also du musst glücklich sein. Also du darfst glücklich sein. Du darfst dich selbst glücklich machen, sodass er, also es geht ja erst mal dich, aber dann der positive Nebeneffekt ist, dass er auch so viel Freude hat. Und nicht nur er, sondern auch ganz viele andere Menschen. Und das war der Anfang.
NANÉE: Mhm. Mhm. Ja, genau.
Zoë: davon, dass ich auch angefangen habe, zwei Jahre oder so nachdem wir in einer festen Beziehung waren, dass ich mich beruflich komplett neu orientiert habe.
NANÉE: Ja, mega. Was würdest du heute jemandem sagen, der zu dir kommt und sagt: "Mich kann doch ej niemand lieben, so wie ich aussehe?"
Zoë: Ja, da würde ich natürlich erstmal fragen, wer hat dir das gezeigt? Wahrscheinlich gibt es natürlich ganz, ganz üble Beweise, genau Erlebnisse und für die Person Beweise. Deswegen würde ich diesen Satz erstmal ganz freundlich hinterfragen und dann zu sagen, ja das stimmt nicht.
NANÉE: Ja. Erlebnisse, die man hat. Ja, genau.
Zoë: Das ist das, was ich erlebt habe. Ja, sagt doch so einen Unsinn nicht. Kann man auch sagen. Aber ich möchte die Person erst mal sehen. Ich möchte erst mal sie ernst nehmen und sie soll sich erst mal ernst genommen fühlen. Und sagen: "Aber ich verstehe dich." Ich war, ich habe genau das Gleiche auch gedacht. Lange, lange Zeit.
NANÉE: Mmh. Mmh.
Zoë: Und dann zu sagen, genau weil ich verstehe, was du gerade sagst und wie du dich gerade fühlst, darf ich jetzt aber, also freue ich mich, dir sagen zu können, dass es nicht unbedingt so die Wahrheit ist. Auch wenn du das jetzt verständlicherweise für die Wahrheit hältst.
NANÉE: Und da sind wir natürlich dann auch wieder bei dem ganzen Thema Glaubenssätze. Also was glaube ich, wer ich bin? Was glaube ich, was mein Wert ist? Und ich bereite gerade meine Keynote vor, für die "Global Skin Conference". Und da geht es halt auch ganz doll darum, schauen, Was wurde uns als Kind entweder von Menschen, die uns sehr nahe stehen, gesagt oder natürlich auch dann als Teenager? Und was haben wir, weil es immer, immer wieder gesagt wurde, daraus mitgenommen und gelernt? Weil das Ding ist, dass die Sachen, die wir dann vor allen Dingen halt auch im Alter von drei bis sechs Jahren hören und lernen, in der Zeit legen wir fest, wie wir die Welt sehen, vor allen Dingen aber auch, wie wir uns selber sehen. Und Das nehmen wir dann halt auch mit als Erwachsener. Und wenn dir von klein auf an schon gesagt und gezeigt wird, in irgendeiner Form, du bist nicht richtig und ich kann dich nicht lieben, weil... und das dann an bestimmte Bedingungen gebunden sind. Und das muss noch nicht mal das Aussehen sein. kann auch. Du musst dich so und so verhalten. Nur dann kann ich dich lieben. So. Oder, was weiß ich: Du musst leisten oder du musst... Dann nehme ich das auch als Erwachsener mit und das ist dann quasi festzementiert und 30 Jahre später stehst du in denn mit deinem: "Ich bin zu dick!", "Ich bin zu dünn!", "Ich bin zu groß und zu klein!" und "Ich bin hässlich und mich kann ej keiner lieben". Und was ich wahnsinnig wertvoll finde, ist, dass man genau diese alten Glaubenssätze, diese alten Überzeugungen sozusagen umschreiben kann. Denn Das nennt sich Neuroplastizität. Unser Gehirn ist ein wahres Meisterwerk. Wir können immer wieder neue Dinge lernen. Es ist total mega. Und der Casus knactus, wie man so schön sagt, ist dann, dass wir uns dieser Glaubenssätze oder dieser Überzeugungen bewusst werden. Weil letztendlich sind diese ganzen alten Überzeugungen, die wir in uns haben, nichts anderes. als Verhaltensmuster. Wir haben gelernt, uns auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten, also machen wir das immer weiter. Und dann denken wir..., was weiß ich...: Ich entscheide selber, dass ich heute, nee, ich gehe jetzt nicht zu Disco, weil ich fühle mich gerade nicht oder keine Ahnung. Aber eigentlich vermeidest du gerade, unter Menschen zu gehen, weil du dich unsicher fühlst oder was auch immer. dann halt zu merken, Okay, das ist jetzt wieder eine Verhaltensweise. Also ich belüge mich quasi ja selber. Und wenn du das rauskriegst und wenn du das rausgefunden hast, das ist der erste Schritt. Und dann kommt dieses Thema, was du gesagt hast, Wut, jetzt erst recht. Bei mir heißt das, du sagst sozusagen, da hast du so eine, keine Ahnung, kalkulierte Wut hast du es genannt, glaube ich. Ich nenne es den Mutausbruch. Und das geht ja im Prinzip genau in die gleiche Richtung. Jetzt erst recht. Und so, ich bin unsicher, ich habe eine Heidenangst, da jetzt hinzugehen, aber ich mache es trotzdem. Und das Coole ist, dass mit jedem Mal, die wir das tun, wo wir uns überwinden, werden wir merken, dass wir mutiger und mutiger werden und wir werden uns immer mehr trauen und wir werden immer mehr wagen. Und dann werden wir merken, dass so wie wir sind und das, was wir tun, richtig ist.
Zoë: So genial, NANÉE. Du erinnerst mich gerade an eine Episode aus meinem Leben, und das muss wirklich in ein Buch gesteckt werden. Mein Abenteuer, mein Liebesabenteuer in Irland. Denn bevor ich Arnim, meinen heutigen Mann, kennengelernt habe,
NANÉE: Uhu.
Zoë: Und das war tatsächlich ein Schlüsselerlebnis. Da habe ich jemanden in einer Bar in Irland kennengelernt. Und wir haben uns drei Stunden, wirklich an einem Abend, ununterbrochen drei Stunden unterhalten. Über Gott und die Welt. genau, und ja, das war dann wirklich wie in Feld. Ich musste gehen und am nächsten Tag musste ich in ein Flugzeug steigen zurück nach Deutschland. Monate später habe ich mich dann entschlossen, tatsächlich wieder nach Irland zu fliegen. Und, die Begegnung, ich weiß noch nicht, soll ich das machen? Darf ich das? Was ist das? Ist das eine Freundschaft? Ist das nur ein Hirngespinst? Die Ängste die sich bei mir abgespielt haben, das kann man sich kaum vorstellen. Und ich wusste aber gleichzeitig, genau, weil ich hatte eher signalisiert bekommen, von allen Menschen mich herum, sei doch froh, dass du Single bist. Und natürlich, waren Menschen, die teilweise wirklich lange und glücklich verheiratet waren und die haben das trotzdem gesagt. Und das heißt, ich...
NANÉE: Mh.
Zoë: musste diese Gedankenmuster und Verhaltensmuster komplett durchbrechen. Und eine Sache, die mir geholfen hat, das kommt auf die Situation sicherlich an, aber was mir wirklich geholfen hat, war die Neugierde. Ich sag ja, wenn du es jetzt nicht probierst, dann weißt du auch nichts besser. Aber probier es doch und
NANÉE: Mhm.
Zoë: Lass die Neugierde und den Mut größer sein als die Angst.
NANÉE: Ja genau, ja perfekt. Du sagst auch, das Aussehen ist nicht alles, aber ohne Selbstliebe ist alles nichts. Was meinst du damit ganz konkret?
Zoë: Ja, ohne Selbstliebe, genau. Also, schaue mal. So, ja, im täglichen Leben. Ich könnte jetzt aus den letzten vergangenen Monaten auch erzählen. Aber ich möchte es mal anders... Ich habe es noch mal ganz anders. Selbstliebe und Selbst... Self-Protection. Selbstliebe, Selbstschutz. noch mal ganz neu definieren müssen, weil ich ja gerade aus einem Burnout komme und erstaunlicherweise auch wahnsinnig viel Zuspruch bekomme und Verbündete bekomme, die für mich, mit mir zusammen einstehen, dass ich meinen Weg gehen kann. Aber ich möchte das
NANÉE: Hmm.
Zoë: mal an Menschen festmachen, die vielleicht nach außen hin perfekt und wir neigen sehr dazu, zu vergleichen mit gerade Social Media und ich bin gar nicht so sehr drin in diesem Thema Jugendliche und Social Media, obwohl ich nicht nur Neffen habe. man sieht Menschen, ich bin im Gespräch mit Menschen,
NANÉE: Mmh, mmh.
Zoë: die ja teilweise auch zu mir kommen, weil sie Bühnenangst haben oder Präsentationen halten müssen und wirklich eine Heidenangst davor haben. Ich sehe sie, der erste Blick, denke ich, wow, was für eine Machherin, was für eine, ja ich sag mal Standard, also das soll nicht despektierlich klingen, was für eine eigentlich Schönheit in der Person, die jetzt
NANÉE: Mhm.
Zoë: Also ein normales, was auch immer normal heißt, kein Gendefekt, keine Lähmung hat. Und das, aber, sie hat ja auch, diese Person hat auch eben Dinge wahrscheinlich gesagt bekommen. hat Muster, genau wie du gesagt, sie hat Muster sich angeeignet, einfach aufgrund von Erfahrungen.
NANÉE: Mhm.
Zoë: Und wenn das nicht stimmt, dann halten wir uns einfach zurück. ich wow, du kannst so viel. Also ich sehe natürlich, du kannst so viel oder ich denke zu mir, sie kann so viel, aber sie lässt uns, das machen wir alle, wir halten uns zurück so und da dürfen wir einfach Zeit für uns nehmen. Wer bin ich wirklich und
NANÉE: Mhm.
Zoë: Was denke ich über mich? Und sind diese Gedanken aber überhaupt wirklich wahr? Aber diese Zeit und dieses Bewusstsein dürfen wir uns nehmen. Und das ist ein Teil von Selbstliebe. Selbstliebe hat so viele Facetten. Genau, wie gesagt, ich durfte das jetzt auch und ich lerne das jetzt auch jetzt im Urlaub noch mal.
NANÉE: Mhm. Hmm.
Zoë: Das heißt, Zeit für sich zu nehmen und sich zu fokussieren auf das, was du wirklich bist oder was du möchtest. wenn du eine Sicherheit erlangt hast, und das ist ein Prozess, du bist nie abgeschlossen damit, aber indem du den Weg gehst und diesen Prozess auf dich nimmst, dich auch
NANÉE: Hmm...
Zoë: auf dich zu fokussieren, was du kannst, was du willst. Du erlangst dadurch. Dadurch kommt diese Confidence von innen, dieses Selbstvertrauen von innen, die dann auch eine Schönheit zu einer Schönheit wird. Also du strahlst dann von innen. Und ich bin hin und weg das erste Mal, dass ich das wirklich
NANÉE: Ja.
Zoë: mehrfach gehört habe aus Social Media. Ich kriege heutzutage Komplimente für mein Aussehen. Das ist möglich für jeden.
NANÉE: Mhm. Ja, Ja, super. das ist perfekt, also als quasi schon Abschluss, also wunderbare Worte schon zum Abschluss, weil wir kommen jetzt langsam schon zum Ende, es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Bevor ich zu meiner Lieblingsrubrik "Kurz und knackig" komme, wo können die ZuhörerInnen mehr über dich erfahren oder vielleicht auch mit dir in Kontakt treten, weil du bist ja als Speakerin unterwegs, du bist als Coachin und Trainerin unterwegs. Das heißt, wo kann man mehr über dich erfahren und mit dir in Kontakt treten?
Zoë: Also, bin momentan sehr viel mehr in den sozialen Medien unterwegs. Ich liebe es nicht dort zu tummeln. Und LinkedIn, also ich bin bei LinkedIn, ich bin bei Facebook. Und sehr sehr gerne auch bei Instagram. Also TikTok auch, aber hauptsächlich LinkedIn, Facebook und
NANÉE: Okay, also ich werde natürlich alle Links entsprechend in den Show Notes in den Beschreibungen verlinken. Liebe Zoë, hast du Lust auf eine Runde "Kurz und knackig"?
Zoë: ja! Ja, let's go!
NANÉE: Also, der dümmste, blödeste Spruch, der mir im Leben begegnet ist, ist...
Zoë: Ja, das war etwas beim Dating, als ich online gedatet habe. Und ja: "Wenn ich so aussehen würde wie du, würde ich morgens nicht aus dem Haus gehen, geschweige denn zu versuchen, online einen Partner zu finden."
NANÉE: Naja, das ist ja großartig. Das zeugt von einem sehr niedrigen Selbstbewusstsein, was die Person, die das gesagt hat, anscheinend hat. Von anderen Menschen wünsche ich mir.
Zoë: Ja, Offenheit und Zuversicht für Neues. Also Offenheit und Zuversicht. Also diese Offenheit für Neues.
NANÉE: Ja, na super. Und zu guter Letzt, ich bin stolz.
Zoë: Ja, auf einen neuen Lebensweg.
NANÉE: Ja, naja, kann ich sehr gut nachvollziehen. Zum Abschluss, gibt es noch etwas, was du unseren Zuhörerinnen und Zuhörerinnen mit auf den Weg geben möchtest? Einen letzten Satz.
Zoë: Ja, trau dich, wieder Neues auszuprobieren. Denn das Leben ist zum Experimentieren und zum Erfahren.
NANÉE: Ja wunderbar. Wow. Liebe Zoë, was für ein bewegendes Gespräch. Ganz ganz herzlichen Dank dafür, dass du da warst. Ich hoffe du da draußen konntest spüren, was ich gespürt habe, Tiefe, Stärke, Leichtigkeit und ganz ganz viel Hoffnung, wenn man es zulässt und wenn man sich so annehmen kann, wie man ist. Und Zoë hat uns gezeigt, dass es nicht darauf ankommt, wie wir aussehen, sondern wie wir uns selbst sehen. Und dass wir trotz oder gerade wegen unserer sichtbaren oder unsichtbaren Besonderheiten
Zoë: Ich danke dir, liebe NANÉE
NANÉE: wertvoll, liebenswert und kraftvoll sind. Und wenn du heute nur eine Sache mitnimmst, dann bitte diese: Aussehen ist nicht alles. Aber ohne echte Selbstliebe ist alles nichts. Wenn du mehr über Zoë erfahren möchtest, dann schau unbedingt in die Show Notes. Dort findest du die Webseite und ihre Social Media Accounts. Ich bin NANÉE und das war "HAUT COUTURE - ICH BIN ICH und das ist gut so". Und wenn dir diese Folge gefallen hat, teil diese gerne mit Menschen, denen sie gerade Mut machen könnte und abonniere auch gerne meinen Newsletter NANÉE NEWS für mehr Inspiration, Impulse und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Und denk immer daran: sei einzigartig, sei unstoppable, sei du und geh deinen Weg. Schön, dass du da bist und bis ganz bald. Ciao.
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